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Lärche - Eigenschaften



Das Gewicht variiert in Abhängigkeit von Standort und Wuchsbedingungen erheblich. Das schwerste Holz wird bei Jahrringbreiten zwischen 1 und 2 mm ausgebildet, da in diesem Breitenbereich der prozentuale Anteil an dickwandigem Spätholz am größten ist. In breiteren, aber auch in schmaleren Jahrringen ist demgegenüber der prozentuale Spätholzanteil und damit die Rohdichte niedriger.

Der vergleichsweise hohen Rohdichte entsprechend besitzt Lärchenholz ausgesprochen gute Festigkeitswerte , die wiederum diejenigen der anderen Nadelhölzer übertreffen. Dazu ist es von hoher Elastizität und von bernerkenswert großer Zähigkeit. Lärchenholz weist allgemein ein gutes Schwindverhalten auf: Es schwindet nur mäßig. Desgleichen besitzt es bei geradfaserigem Wuchs und nicht zu breiten, einigermaßen gleichmäßigen Jahrringen nach der Trocknung ein gutes, zumindest befriedigendes Stehvermögen. Allerdings neigt Lärche stärker als Fichte und Kiefer zu einem das Formverhalten negativ beein- flussenden Drehwuchs. Deshalb wird ihr Stehvermögen in der Praxis nicht selten bemängelt, wobei aber die Neigung zu Formveränderungen mehr individueller, standörtlich bedingter Art als eine spezifische Eigenschaft des Lärchenholzes ist.

Auch bezüglich der natürlichen Dauerhaftigkeit bzw. Witterungsbeständigkeit ist das Kernholz der Lärche allen anderen ein- heimischen Nadelhölzern überlegen. Insbesondere ist sie unter Wasser lange haltbar und Ei- chenholz diesbezüglich durchaus vergleichbar. Nur wenig dauerhaft ist hingegen das Splintholz, so daß bei seiner Mitverwendung im Außenbereich neben Beachtung baulich-konstruktiver Maßnahmen für einen ausreichenden Schutz durch chemische Holzschutzmittel oder schützende Anstriche zu sorgen ist.
Die Tränkbarkeit ist allerdings schlechter als jene des ausgesprochen gut imprägnierbaren Kiefern-Splintholzes, so daß Lärche nach besonderen Tränkprogramrnen und nicht als Mischkollektiv mit Kiefer impräg- niert werden sollte, wie dies vielfach üblich ist. Das Kernholz läßt sich nur äußerst mäßig imprägnieren, garantiert aber aufgrund seiner hohen natürlichen Haltbarkeit sowieso eine lange Gebrauchsdauer.
Lärchenholz bedarf einer sorgfältigen Trocknung, da es stärker als Fichte und Kiefer zu End- und Seitenrissen sowie zum Verwerfen neigt. Bei der natürlichen Trocknung ist zu berücksichtigen, daß Lärche verhältnismäßig langsam trocknet, und somit die Trockenzeiten länger als bei anderen Nadelhölzern sind. Nach zu kurzen Trockenzeiten besteht die Gefahr des Harzaustritts, insbesondere bei Hölzern, die einer stärkeren Erwärmung ausgesetzt werden.

Die Bearbeitung ist außer bei stärkerem Drehwuchs, Grobringigkeit und Grobastigkeit mit allen handwerklichen und maschinellen Werkzeugen gut durchzuführen. Allerdings führt der relativ hohe Harzgehalt leicht zum Verschmieren der Werkzeuge und Maschinen. Insbesondere beim Sägen kann das Harz ein Heißwerden und Verlaufen der Sägeblätter verursachen. Da der Harzgehalt im unteren Stammteil am höchsten ist, empfiehlt es sich, gegebenenfalls "Zopfende voran" einzuschneiden. Ansonsten läßt sich Lärchenholz problemlos messern, sauber hobeln, profilieren und bohren. Auch gehört es zu den leicht spalt- baren Holzarten. Nagel- und Schraubenverbindungen halten gut. Werden starke Nägel und Schrauben verwendet, ist ein Verbohren von Vorteil, da Lärche wegen ihrer leichten Spaltbarkeit zum Aufplatzen neigt. Im übrigen ist sie problemlos zu verleimen.

Bei der Oberflächenbehandlung verhält sich Lärche der Kiefer sehr ähnlich, so daß sich hierfür allgemein die gleichen Verfahren und Mittel anbieten. Lärchenholz läßt sich gut lackieren, rasieren, mattieren und wachsen, aber schwierig beizen. Vor allem eignen sich farblose Lasuranstriche, da diese die dekorative Farbe und Zeichnung des Holzes besonders gut zur Geltung kommen lassen. Werden Lacke verwendet, ist bei harzreichen Hölzern die Filmtrocknung von Öllacken und Polyestern sowie bei letzteren zudem die Filmaus- bildung deutlich erschwert. Ebenso führen Harzgallen und stark verkernte Äste zu Schwierigkeiten bei der Lackfilmbildung. Für sehr harzige Hölzer empfiehlt sich ein Aussortieren oder eine Vorbehandlung mit harzlösenden Mitteln, um nach der maltechnischen Behandlung Anstrich- und Lackschäden durch austretendes Harz zu vermeiden, was insbesondere für Holz gilt, das einer stärkeren Wärmeeinwirkung ausgesetzt wird. Desgleichen ist beim Beizen oft ein vorheriges Entharzen erforderlich.
Ansonsten ist Lärchenholz bei einem mittleren Extraktgehalt von 4,5% chemisch nur wenig reaktiv. Es stört aber stark die Zementabbindung. Eisenmetalle werden nur schwach korrodiert, verursachen jedoch umgekehrt in Verbindung mit Feuchtigkeit eine blaugraue Verfärbung des Holzes. Zu berücksichtigen ist auch, daß bei Verwendung unter Wasser, z. B. als Roste in Schwimmbädern, stark wasserverfärbende Kernstoffe austreten. Besonders herauszustellen ist schließlich, daß Lärchenholz in hohem Maße beständig gegen Alkalien und insbesondere Säuren ist.
Abschließend sei darauf verwiesen, daß zwischen dem Holz der Europäischen und Japanischen

Wegen seiner besonderen Widerstandsfähigkeit unter Wasser ist Lärchenholz besonders für den Wasserbau geeignet

Lärche nur geringe Eigen- schaftsunterschiede bestehen. Daß im großen Durchschnitt die Rohdichte- und Festigkeitswerte der Japanischen Lärche nicht ganz an die der Europäischen Lärche heranreichen und etwa bis zu 10 % niedriger sind, bleibt für die meisten Verwendungsbereiche ohne Bedeutung.