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Eiche - Baum- und Stammform



Traubeneiche und Stieleiche lassen sich leicht anhand ihrer Blätter und Früchte unterscheiden . Als große, stattliche Bäume erreichen die Eichen allgemein Höhen zwischen 20 und 40 rn und Durchmesser von 0,6 bis über 1 m. Dabei bleibt die Stieleiche im Durchschnitt etwas unter der Höhe der Traubeneiche. Die astfreie Stammlänge beträgt 12 bis 15 rn, zuweilen bis über 20 m. Einzelne Bäume können auch über 50 m hoch und 2 bis 3 m (maximal bis 6 m) stark werden. Der Schaft ist im Bestandesschluß durchweg gut gewachsen und von gerader, zylindrischer Form. Während die Traubeneiche oft einen mehr schlanken, bis zum Wipfel durchgehenden Stamm und eine regelmäßige Krone mit gleichmäßig verteilten Ästen besitzt, löst sich bei der Stieleiche der Stamm häufig im Kronenbereich in starke, teils weit ausladende Äste auf, so daß sich ein mehr unregelmäßiges und lockeres Kronenbild ohne bis zum Wipfel durchlaufenden Stamm ergibt. Allerdings bestehen bezüglich Stammform und Kronenausbildung große Rassenunterschiede, die gegebenenfalls größer als die zuvor beschriebenen Artunterschiede sein können. Im Freistand erwachsene Eichen weisen starkastige, weitausla- dende und tiefangesetzte Kronen auf und sind oft von knorrigurigem Aussehen.

Die gerbstoffreiche Rinde ist in der Jugend zunächst hellgrünlichgrau bis silbergrau und glänzend, beginnt aber bereits sehr früh im Baumalter von 1 0 bis 20 Jahren zu verborken. Dabei wird eine graubraune, dicke Borke mit tiefen und unregelmäßigen Längsrissen ausgebildet, deren Tiefen oft einen helleren Grund zeigen. Nicht zutreffend ist die öfter vertretene Meinung, daß Bäume mit dünner, feinrissiger Borke ein besseres Furnierholz liefern als solche mit dicker, grobrissiger Borke. Auch bildet die Traubeneiche nicht eine feinere, weniger grobrissige Borke als die Stieleiche aus.
Eichen sind äußerst langlebig und gehören zu den am ältesten werdenden einheimischen Bäumen. Ein Alter von 500 bis 800 Jahren ist für diese Baumart nicht ungewöhnlich, und einzelne Bäume erreichen ein Alter von über 1000 Jahren. Als Lichtbaumart zeigen die Eichen in der Jugend ein rasches Höhenwachstum, das lange anhält und im allgemeinen erst im höheren Alter von 120 bis 200 Jahren zum Abschluß kommt. Mit einem durchschnittlichen jährlichen Gesamtzuwachs von 3,4 ml/ha bezogen auf alle Standorte und Altersklassen bzw. von 4,5 bis 6,7 m3 bezogen auf 150jährige Bestände mittlerer bis besserer Standorte ist die Massenleistung relativ gering. Eichenholz guter Qualität wird aber wesentlich besser bezahlt als das Holz jeder anderen Baumart mit Ausnahme der Elsbeere. So sind bei guten Furniereichen aus dem Spessart Erlöse von 2000 bis 3000 DM/ml die Regel, und für Spitzenstärnrne worden 10 000 DM und mehr pro M3 geboten. In Einzel- fällen werden sogar Preise zwischen 14 000 und 15 000 DM/rn3 für Erdstammstücke erzielt. Dabei ist aber zu berücksichtigen, daß die Eiche einen langen Wuchszeitraum bis zur Hiebsreite benötigt. Die aus den heutigen Wertholzbeständen stammenden Bäume sind 250 bis 400 und manchmal noch mehr Jahre alt. Heute wird mit forstlichen Produktionszeiträumen von 120 bis 140 Jahren für Sägeholz und von 240 Jahren für Furnierholz gerechnet.