Eine sichere Unterscheidung des Holzes der Traubeneiche und der Stieleiche ist weder makroskopisch noch mikroskopisch möglich. Splint- und Kernholz sind farblich deutlich voneinander abgesetzt (Kernholzbaum bzw. "Bäume mit regelmäßiger Farbkernbildung" nach neuer Terminologie). Der zumeist schmale, vielfach 2,5 bis 5,0 cm messende Splint ist gelblichweiß bis hellgrau gefärbt. Das Kernholz weist eine hell- oder honig- gelbe, graugelbe bis hellbraune Farbe auf und dunkelt unter Lichteinfluß bis dunkelgelbbraun nach. Frisch gefälltes Holz besitzt auf den Schnittflächen oft einen rötlichen Farbton, der sich aber rasch wieder verliert. Eiche gehört zu den ringporigen Laubhölzern mit deutlich voneinander unterschiedenen Frühholz- und Spätholzzonen. Entsprechend sind die Jahrringgrenzen deutlich markiert. Die groben, bereits mit bloßem Auge gut erkennbaren Frühholzgefäße bilden auf den Hirnflächen einen ein- bis mehrreihigen Porenkreis. Die Gefäße des Spätholzes sind auffällig kleiner, als Einzelzellen kaum wahrnehmbar und in charakteristischen hellfarbigen, radial gerich-teten Feldern angeordnet, wodurch sich auf den Hirnflächen eine Flammenzeichnung ergibt. Im Kernholz sind die Gefäße weitgehend mit Thyllen verstopft, die unter der Lupe als silbrig glitzernde Einschlüsse erkennbar sind. Infolge der Ringporigkeit sind die Längsflächen prägnant gefladert (Tangentialschnitt) bzw. gestreift (Radialschnitt). Zudem treten die groben Frühholzgefäße als deutliche Porenrillen ("Nadelrisse") in Erscheinung. Die Holzstrahlen kommen in zwei Größen vor: Neben zahlreichen feinen Strahlen sind in unregelmäßigen Ab- ständen sehr breite (oft über 1 mm) und hohe (bis mehrere cm) Strahlen ausgebildet, die auf den Radialflächen als aufällige "Spiegel" das Holzbild wesentlich mitbestimmen. |