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Eiche - Eigenschaften




Glockentürme, die schwere Lasten zu tragen haben und starken Schwingungen standhalten müssen, werden, wie seit Beginn der Kirchenbaukunst, noch heute aus Eichenholz hergestellt.

Beide Eichen erzeugen ein hartes und schweres Holz mit einer mittleren Rohdichte von 0,69 g/cm3 bezogen auf 12 bis 5% Holzfeuchte.
Bei gleicher Jahrringbreite liefert die Traubeneiche ein etwas schwereres Holz als die Stieleiche, ohne daß aber dieser Gewichtsunterschied im Hinblick auf die technische Verwendung von Be- deutung ist. Aufgrund der hohen Rohdichte zeichnet sich Eichenholz durch ausgezeichnete Fe- stigkeitseigenschaften und einen hohen Abnutzungswiderstand aus. Zudem ist es von hoher Elastizität. Die für die Ver wendung im Bauwesen festgelegten zulässigen Spannungen und elastischen Kennwerte nach DIN 1052-1/. Erwähnung verdient auch die gute Warnfähigkeit des Holzes.ofi- lieren und bohren und leicht spalten.Eiche schwindet nur wenig, wobei das Schwindverhalten um so besser ist, je engringiger das Holz ist.


Luftlager von Weichen- schwellen in einem Imprägnierwerk. Für
Weichenschwellen, an die besondere Anforderungen hinsichtlich Belastbarkeit und Maßhaltigkeit gestellt werden, kommt bevorzugt Eichenholz zum Einsatz.

Auch weist Eiche allgemein ein gutes Stehvermögen auf. Zu den weiteren besonderen Vorzügen des Eichenholzes gehört die hohe natürliche Dauerhaftigkeit seines Kernholzes. Unter Wasser gilt Eichenkernholz sogar als nahezu unbegrenzt haltbar. Das Splintholz ist hingegen extrem schnell vergänglich, so daß es im Außenbereich zumeist nicht mitverarbeitet wird. Während das Kernholz infolge der starken Verthylung der Gefäße für Flüssigkeiten kaum durchlässig ist, läßt sich das Splintholz ausgezeichnet tränken.


Stütze, Unterzug u. Deckenbalken des 1388 errichteten Konzilgebäudes in Konstanz. Profilierte Säulen a Eichenholzstämmen mit ein Kantenlänge an der Basis ca. 85 cm.

Eichenstammholz ist nach der Fällung, die üblicherweise im Winter erfolgt, möglichst rasch bis zum Frühjahr einzuschneiden, da es bei längerer Lagerung zum Einlauf (= Vergrauen) neigt. Zur Vermeidung bzw. Ver- minderung der stark wertmindernden Einlaufverfärbungen werden die Hirnflächen i. d. R. mit diffusionshemmenden Stoffen angestrichen. Bei der natürlichen Trocknung ist besondere Sorgfalt auf die Stapelung zu verwenden. Die Stapellatten dürfen nicht zu dick sein, und die Stapel sind mit einem Gefälle von 3 bis 5 % anzulegen, damit das Regenwasser rasch ab- fließen kann. Bleibt dieses längere Zeit auf den Schnittflächen stehen, bilden sich wertmindernde Lohflecken. Äußerst schonend und langsam ist die technische Trocknung durchzuführen, da Eiche bei zu schneller Trocknung zum Reißen und Verwerfen, vor allem aber auch zu Verfärbungen neigt.

Dekorativ und raumbestimmend ausgebildete Mittelsäule eines Dachtragwerkes..

Eichenholz läßt sich i. d. R. leicht und sauber mit allen Hand- und Maschinenwerkzeugen bearbeiten, wobei die Bearbeitungseigenschaften um so besser sind, je milder das Holz ist. Deutlich erschwert ist die Bearbeitung bei sehr harten Hölzern mit extrem breiten Jahrringen. Das Holz läßt sich gut sägen und problemlos zu Messer- furnieren aufarbeiten. Ferner ist Eiche gut zu hobeln, zu profilieren und zu bohren. Ebenso läßt sie sich trotz ihrer Härte ohne Schwierigkeiten drechseln und schnitzen. Außerdem gehört Eiche zu den leicht spaltbaren Holzarten. Nagel- und Schraubenverbindungen halten ausgesprochen gut.


Im privaten Wohnungsbau ist Eichenholz eine sehr gefragte Holzart für Wand- und Deckenbekleidungen, Türen, Treppen, Fußböden und Möbel

Auch die Verleimungseigenschaften sind gut. Vorsicht ist allerdings bei stark alkalischen Leimen geboten, die zu Fleckenbildungen führen können.
Die Obefflächenbehandlung bereitet keine Probleme. Eiche ist beiz- und mattierbar. Beliebte Oberflächenverfahren sind die Behandlung mit Ammoniak (sog. "Räuchern"), das Kalken und Doppelbeizen, wodurch die Jahrringstrukturen besonders betont werden. Für das Polieren empfehlen sich Porenfüller.
In Verbindung mit Feuchtigkeit wirkt Eiche auf Eisenmetalle stärker korrodierend. Umgekehrt verursacht das Eisen infolge einer Reaktion mit den im Holz enthaltenen Gerbstoffen blaugraue bis schwarze Verfärbungen. Sind diese oberflächlich, lassen sie sich mit einer 7 %igen Kleesalzlösung weitgehend entfernen. Ansonsten ist Eiche trotz eines relativ hohen Extraktgehaltes von 9 % chemisch nicht sehr reaktiv.