Robinienholz kommt als Rundholz und Schnittholz in den Handel, steht allerdings kaum in größeren Partien zur Verfügung. Zudem fällt es selten in längeren geradwüchsigen, ausreichend stark dimensionierten Abschnitten an. Andererseits ist Robinienholz - soweit es die verfügbaren Abmessungen erlauben - infolge seiner zahlreichen guten Eigenschaften äußerst vielseitig einsetzbar. So zeichnet es sich durch beste Eignung für alle Verwendungsbereiche aus, die hohe Anforderungen an die Festigkeit, Härte und/oder Dauerfestigkeit des Holzes stellen. Ebenso ist es aufgrund seiner Farbgebung und dekorativen Maserung ein wertvolles Ausstattungsholz. Die verbreitetste Verwendung hat Robinienholz in der Vergangenheit als Pfahlholz für Zaun- und Weidepfähle, Weinbergpfähle, Tomatenstäbe, Hopfenstangen, Heureiter, Wegweiserstangen und ähnliche Zwecke gefunden. Ebenso eignet es sich aufgrund seiner hohen Dauerhaftigkeit - gepaart mit vorzüglichen Festigkeitseigenschaften - als Konstruktionsholz für starke Beanspruchungen im Erd- und Wasserbau, wie z. B. für Brücken, Wassermühlen, Abdeckungen von Brunnen und Gruben. Gleichermaßen bietet es sich im Garten- und Landschaftsbau z. B. für Lärmschutzwände und zur Herstellung von Kinderspielanlagen bzw. Spiel- und Sportgeräte an. Auch als Schwellenholz im Eisenbahn-Oberbau hat sich Robinie vielfach bewährt. Allerdings bleibt die Verwendung üblicherweise wegen der zu- meist nur geringen Abmessungen geradwüchsiger Abschnitte auf Schmalspurbahnen beschränkt. Darüberhinaus stellt Robinie aufgrund ihrer ausgezeichneten Warnfähigkeit und ihres starken Durchbiegungsvermögens ein ausgezeichnetes Grubenholz für Grubenstempel und zum Einbau von Türstöcken in Wetterschächten dar. Zu den charakteristischen Anwendurigsbereichen der Robinie zählen Werkzeuggriffe und -stiele, Rechenzähne, Holzschrauben, Schreiner- und Glasernägel. Holzlettern und Dachschindeln gehören ebenso zu den weiteren Verwendungsbereichen wie Hochkantsprossen von Leitern sowie Turn- und Sportgeräte. In Italien wird sie als gutes Faßholz geschätzt und vor allem für Branntweinfässer verwendet. Als Bautischlerholz ist Robinie insbesondere für Parkettstäbe gut geeignet. Hierfür wird das Holz gedämpft, um einen Farbausgleich des in seiner natürlichen Färbung stärker variieren- den und deshalb für diesen Zweck nur schwer zu vermarktenden Produktes zu bewirken. Gedämpftes Robinienholz wird bis zu schokoladenbraun. Wenngleich im Ausstattungsbereich wenig berücksichtigt, empfiehlt sich das dekorative Holz - entweder massiv oder bei besonders hervorragen- der Qualität als Messerfurnier verarbeitet - sowohl für den Innenausbau als auch in der Möbelfertigung für Kleinmöbel und andere Tischlerarbeiten. Auch für im Freien aufzustellende Tische und Bänke ist Robinie hervorragend geeignet. Des weiteren liefert sie ein gutes Drechsler- und Schnittholz. Im landwirtschaftlichen Bereich läßt sich Robinienholz neben bereits genannten Verwendungen vielseitig als Geräteholz und Bodenbelag für Viehstallungen einsetzen. In der landwirtschaftlich orientierten Stellmacherei war es überdies über lange Zeit sehr geschätzt zur Anfertigung von Felgen, Radnaben, Speichen, Rungen, Deichseln, Wagenarmen und Wagenkästen. Im heutigen Fahrzeugbau bietet es sich für Wagenböden, Aufbauten und Roste an. Ebenfalls weitverbreitet war früher die Verwendung im Schiffbau, insbesondere als Spezialholz zur Herstellung von Schiffsnägeln, aber auch von Planken, Steven, Knie- stücken, Rippen, Spanten und Ruderpinnen. Im Maschinenbau hat sich das Holz insbesondere zur Anfertigung von Walzzapfenlagern und Radkämmen bewährt. Lange Zeit diente es auch zum Bau von in Öl getränkten Gatterrahmenführungen. |