Die Robinie bildet als Kernholzbaum einen vom Splintholz scharf abgesetzten Farbkern aus. Der sehr schmale, häufig nur bis 1 cm breite Splint umfaßt in der Regel lediglich 3 bis 5 Jahrringe. Er ist von gelblichweißer bis hellgelber oder grünlichgelber Farbe. Das Kernholz ist von recht unterschiedlicher Färbung. So ist es frisch zumeist von gelblichgrüner bis grünlichbrauner oder hellbrauner Farbe und dunkelt unter Lichteinfluß bis goldbraun oder gar schokoladenbraun nach. Gedämpft nimmt das Holz in Abhängigkeit der Dämpftemperatur und -dauer eine gleichmäßige eichenähnliche bis schokoladenbraune Farbe an, wovon für be- stimmte Verwendungsbereiche regelmäßig Gebrauch gemacht wird. Als typisch ringporiges Laubholz besitzt die Robinie deutlich voneinander unterschiedene Jahrringe. Die groben, mit bloßem Auge gut erkennbaren Frühholzgefäße sind zu einem meist zwei-, zuweilen dreireihigen Porenkreis angeordnet. Charakteristisch ist ihre extrem starke Verthyllung im Kernbereich, die den Porenkreis auffällig gelblichweiß hervortreten läßt. Unter der Lupe erscheinen die Thyllen als silbrig glänzende Einschlüsse. Die zum dunkleren Spätholz hin allmählich feiner werdenden Spätholzgefäße sind von hellen Speicherzellen umgeben und dadurch deutlich markiert. Sie sind teils einzeln, teils in kleinen Nestern angeordnet und insbesondere im letzten Spätholz mit den Speicherzellen zu kurzen, wenigen tangentialen bis schrägradialen Bändern vereinigt. Zuweilen ergeben sich auch längere, der Rüster ähnliche tangentiale Wellenlinien. Die Holz-strahlen sind zwar schmal und auf den Hirnflächen erst bei Lupenvergrößerung als hellfarbige feine Linienzüge sichtbar, treten aber auf den Radialflächen ziemlich deutlich als Spiegel in Erscheinung. Die Längsflächen sind wie bei allen ririgporigen Holzarten, z. B. Eiche, Esche und Rüster, dekorativ gestreift (Radiaischnitt) bzw. gefladert (Tangentiaischnitt) so- wie grobnadelrissig. Die Porenrillen sind allerdings infolge der starken Verthyllung gelblichweiß verstopft und dadurch weniger auffällig als bei anderen grobnadelrissigen Hölzern. Gehobelte Flächen weisen einen mattseidigen Glanz auf. Waldfrischem Holz ist ein arttypischer Geruch eigen, der sich jedoch bald verliert. Gesarntcharakter: Schmalsplintiges, hartes Laubholz mit gelbgrünem, grünlichbraunem bis goldbraunem oder schokoladenbraunem Farbkern. Ringporig und mit deutlich voneinander abgesetzten Jahrringen. Längsflächen grobnadelrissig und mit gestreifter bzw. gefladerter Textur. Dekorativ. |