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Kiefer - Vorkommen



In Deutschland ist die Kiefer mit einem Anteil von rd. 27 % an der Gesamtwaldfläche nach der Fichte mit rd. 32 % der zweit- häufigste Waldbaum. Regional schwankt ihr Anteil jedoch erheblich, und gebietsweise ist die Kiefer sogar die Hauptwirtschaftsbaumart. Der derzeitige Anteil der Kiefer liegt in den Bundesländern BadenWürttemberg, Saarland und Nordrhein- Westfalen zwischen 11 % und 15%, in Rheinland-Pfalz, Thüringen, Hessen und Schleswig- Holstein zwischen 20% und 25%, in Bayern, Sachsen und Niedersachsen zwischen 30% und 35% und in Mecklenburg- Vorpommern und Sachsen-Anhalt bei 52 % bzw. 53 %. In Brandenburg ist die Kiefer mit einem Anteil von 82% landschaftsprägendes Element und zugleich "Brotbaum" der dortigen Forstwirtschaft. Neben diesen ausgedehnten "Kiefernheiden" Brandenburgs liegen die bedeutendsten Kieferngebiete in der Lüneburger Heide, der oberrheinischen Tiefebene, im Pfälzer Wald sowie in Mittel- und Oberfranken. Der Einschlag belief sich im Forstwirtschaftsjahr 1996 auf rd. 8 Mio. m3, was etwa 20 % des Gesarntholzeinschlages bzw. 26 % des gesamten Nadelholzeinschlages in Deutschland entspricht.
Auch in Europa gehört die Kiefer zu den Hauptholzarten, da sie insgesamt eines der größten natürlichen Verbreitungsgebiete unter den einheimischen Baum- arten einnimmt. Es erstreckt sich über weite Teile Europas und Nordasiens, dabei auf dem europäischen Kontinent lediglich im Westen und submediterranen Süden fehlend. Die Arealgrenzen sind allerdings durch den in- tensiven forstlichen Anbau weitgehend verwischt. Im einzelnen reicht die Arealausdehnung als geschlossenes Vorkommen von den Alpen - mit durch Deutschland verlaufender und sein nordwestliches Gebiet weitgehend aussparender Westgrenze - über das östliche Mitteleuropa und Nord-Mittelrußland bis zum 70. Grad nördl. Breite in Skandinavien und Sibirien. Nur die Birke sowie stellenweise die Fichte und die Sibirische Lärche dringen noch weiter nach Norden vor. Daneben befinden sich isolierte Teilareale in Spanien, in den Pyrenäen, im französischen Zentralrnassiv, im Balkangebirge, in den Karpaten, in Nordanatolien und im Nordkaukasus.
Aufgrund des sehr weitreichenden Verbreitungsgebietes mit erheblichen Klimaunterschieden treten verschiedene, nach ihrer Kronenausformung unterschiedliche Rassengruppen auf, die sich wiederum in zahlreiche, sich in Wuchsleistung und Stammform unterscheidende Lokalrassen gliedern. Im übrigen besiedelte die Kiefer nach der Eiszeit gemeinsam mit der Birke als erste Baumart die vom Eis freigegebenen Gebiete.