Das
Holz der Kiefer ist mit einer mittleren Rohdichte von 0,52 g/cml bei
1 2 bis 1 5 % Holzfeuchte mittelschwer und mäßig hart. Es
besitzt gute Festigkeits- und Elastizitätseigenschaften (Tab. 1),
wobei die Werte durch- schnittlich über denen der Fichte liegen.
Allerdings ist der Streubereich der Werte größer als bei
Fichte, ohne aber diese zu unterschreiten. Je höher mit abnehmender
Jahrringbreite der prozentuale Spät- holzanteil wird, desto fester
und schwerer ist das Holz, da Rohdichte und Festigkeit proportional
dem Spätholzanteil zunehmen. Die für die Verwendung irn Bauwesen
festgelegten zulässigen Spannungen nach DIN 1052 sind in Tabelle
2 wiedergegeben. Auch hat Kiefer eine sehr günstige Bruchschlagfestigkeit,
die als Maß für die dynamische Beanspruchung bzw. Zähigkeit
eines Holzes gilt. Des weiteren schwindet Kiefernholz nur mäßig,
wie auch das Stehvermögen überwiegend gut ist. lm Bergbau
macht man sich die gute Warnfähigkeit (Knistergeräusche bei
Überbelastung) zunutze.
Das Kernholz besitzt außer bei Erdkontakt eine hohe natürliche Dauerhaftigkeit. Zudem ist es gegen den Hausbockkäfer und den Gewöhnlichen Nagekäfer immun. Das Splintholz ist hingegen sowohl pilzanfällig als auch insektengefährdet. Bei Verwendung im Außenbereich ist des- halb auf baulich-konstruktive Schutzmaßnahmen und eine ausreichende Behandlung mit chemischen Holzschutzmitteln oder schützenden Anstrichen zu achten. Das Splintholz läßt sich ausgesprochen gut, das Kern- holz dagegen nur sehr schwer, aber dennoch genügend impräg- nieren. Bei einem Feuchtegehalt von über 25% ist das Splintholz sowohl als lagerndes Stamm- und Schnittholz als auch im vorbautem Zustand stark bläuegefährdet. Bläuepilze sind jedoch nicht holzzerstörend und rufen somit auch keine Minderung der Festigkeitseigenschaften hervor, so daß der Begriff "Blaufäule" unzutreffend ist. Für Bauschnitthölzer ist daher nach DIN 4074-1 Bläue grundsätzlich zulässig. Als Schönheitsfehler führt sie jedoch bei guten, für Ausstattungszwecke vorgesehenen Qualitäten zu erheblichen Wertminderungen. Zu beachten ist ferner, daß bei der sog. "An- strichbläue" (Befall nach der maltechnischen Behandlung des Holzes) Anstrichschäden auftreten können. Vor einer Verblauung schützen rasche Holz- abfuhr aus dem Wald, schnelle Aufarbeitung und Trocknung sowie einwandfreie Stapelung. Fenster- und Türenholz sowie sonstiges für den Außenbau vorgesehenes Holz kann mit speziellen bläuewidrigen Holz- schutzmitteln vor einem Befall geschützt werden. Die Trocknung bereitet keine Schwierigkeiten, da Kiefer kaum zum Werfen und Reißen neigt. Hohe Temperaturen sollten aber vermieden werden, um einem Harzaustritt vorzubeugen. Die Bearbeitung ist mit allen handwerklichen und maschinellen Werkzeugen gleichermaßen gut durchzuführen. Lediglich im Falle sehr harzreicher Hölzer kann sich das austretende Harz unangenehm an Werkzeugen und Maschinen bemerkbar machen. Das Holz läßt sich gut schneiden, glatt hobeln, sauber profi- lieren und bohren und leicht spalten. |