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Hainbuche - Verwendung

Hainbuche wird vom Handel als Rund- und Schnittholz einschließlich Kanteln angeboten. Sie stellt ein ausgesprochenes Spezialholz für eine Vielzahl von Gebrauchsgegenständen dar, die einer starken mechanischen Beanspruchung ausgesetzt sind und von denen insbesondere eine hohe Widerstandsfähigkeit in bezug auf Stoß und Reibung bzw. von denen Härte, Zähigkeit und Spaltfestigkeit verlangt werden.

Entsprechend wird Hainbuchenholz bevorzugt im Werkbildung noch Filmtrocknung Probleme. Dem im Licht erfolgenden Vergilben kann mit UV-Absorbern entgegengetreten wer- den. Hainbuche ist gegen Säuren und Alkalien auffällig beständig und aufgrund ihres niedrigen Extraktgehaltes von 2 % chemisch praktisch inaktiv mit Ausnahme des erwähnten Vergilbens unter Lichteinwirkung.

Zu den Werkzeugen oder Werkzeugteilen, die ganz oder anteilig aus Hainbuche angefertigt werden, gehören vor allem Hobel, deren Körper entweder vollkommen aus dieser Holzart oder aus Rotbuchenholz mit verzahnt aufgeleirnter Hainbuchensohle bestehen, ferner Hefte für Stech- und Lochbeitel, Holzschlegel, Holzhämmer, Leim- und Kantenzwingen, Gehr-, Streich- und Winkelmaße sowie Hobelbankschlüssel. Ebenso besitzt Hainbuchenholz eine ausgezeichnete Eignung für die Herstellung von Hobel-, Dreh- und Schnitzbänken sowie von Pressen. Bei der Stielfabrikation findet es in gewissem Umfang für Schlagwerkzeuge Verwendung, kann aber ebensogut für Schaufel-, Besen- und sonstige Werkzeugstiele gebraucht werden.

Solange Zollstöcke noch kein Massenartikel der Werbegeschenkindustrie waren, wurden sie fast ausschließlich aus Hainbuche gefertigt. Heute ist sie hier weitgehend durch das leichter beschaffbare Rotbuchenholz verdrängt worden. Große Bedeutung kam der Hainbuche bis in jüngste Zeit für die in der Textilindustrie benötigten Webschützen Lind Hülsen zu. Allein für diesen Zweck wurden bis vor nicht allzu langer Zeit jährlich 10.000 bis 15.000 m3 Rundholz benötigt. Heute scheint sich der Bedarf an Hainbuche allein auf die Herstellung der Hülsen zu beschränken, während sich für die Webschützen Buche-Kunstharz-Preßholz durchgesetzt hat.

Eine wichtige Rolle spielte das Hainbuchenholz früher auch im Maschinenbau und wurde hier unter anderem für Zahnräder und im Mühlenbau für Zahnrad- kämme eingesetzt. Auch Zapfenlager, Rollen für Flaschenzüge, Furnierpressen, Gatterrahmenführungen oder Mangel- rollen wurden oft aus dieser Holzart gefertigt. Ebenso wurde sie in der Wagnerei, z. B. für Naben, Speichen und Schlittenkufen, und für die Herstellung landwirtschaftlicher Geräte, wie z. B. Egge- Lind Rechenzähne oder Drechflegelschwingen, bevorzugt eingesetzt. Zu den wichtigsten aktuellen Verwendungsbereichen der Hain- buche gehört der Klavierbau. Vom Gesamtholzverbrauch einer Klaviermechanik entfallen 95 % auf Hainbuche, die von allen einheimischen Holzarten hierfür am besten geeignet ist.


Mikroquerschnitt
im Maßstab 15: 1

Zu den speziellen Verwendungsarten gehört ferner die Herstellung von Hackklötzen und Fleischerbänken, die in Fleischereien und Großküchen zum Zerteilen des Fleisches dienen. Ebenso werden die in der Süßwarenindustrie benötigten sogenannten Puderkästen teilweise aus Hainbuche hergestellt. In der Schuhfabrikation wird das Holz der Hainbuche für Schuh- macherleisten und Schuhstifte, im Gießereimodellbau für besonders stark beanspruchte Modelle oder Modellteile verwendet.

 

 

Ferner findet es Berücksichtigung für Drechslerwaren, Sportgeräte (z. B. Billardqueues, Schlittenkufen; früher auch Kegel und Kegelkugeln) sowie Haus- und Küchengeräte. Als weitere Ver- wendungsbereiche können schließlich Dübel, Schrauben, Keile, Bürstenrücken, Knöpfe, Perlen, Schirmstöcke und Spazierstöcke genannt werden.