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Esche - Verwendung



Vom Handel wird Esche als Rundholz, Schnittholz und in Form von Messerfurnieren angeboten. Ein besonderes Sortiment stellen Maserknollen dar.
Obgleich Eschenholz von seinen früheren Hauptverwendungen, z. B. in der Wagnerei, im Fahrzeug-, Waggon- und Maschinenbau sowie bei der Herstellung von Sportgeräten, viel an Bedeutung eingebüßt hat, ist es ein begehrtes Spezialholz für zahlreiche Zwecke geblieben. Darüber hinaus ist Esche in den letzten Jahrzehnten zu einem immer beliebteren Ausstattungs- holz geworden. Insbesondere findet sie im Möbelbau als Furnier wie auch als Massivholz vielfältig Verwendung. Desgleichen wird sie gerne im dekorativen lnnenausbau eingesetzt, als Furnier für großflächige Wand- und Deckenbekleidungen sowie Einbaumöbel, massiv für Parkettböden und Treppen. Für alle zuvor genannten Zwecke wird vorzugsweise gleichmäßig hellfarbiges Holz und für die Herstellung von Furnieren dar- über hinaus mildes, engringiges Holz gesucht und braunkerniges in der Regel abgelehnt. Außer als Ausstattungsholz läßt sich Esche im Innenausbau, aber auch anderweitig, vorteilhaft als Konstruktionsholz einsetzen.


Mikroquerschnitt im Maßstab 15: 1.

Breitringiges Eschenholz gehört überall dort zu den bevorzugten Holzarten, wo höchste Ansprüche an die dynamische Festigkeit und Elastizität gestellt werden. So dient es vor allem zur Herstellung von Werkzeugstielen und -griffen (u. a. für Hämmer, Beile, Äxte, Schaufeln, Hacken, Pickel, Heugabeln, Sensen, Rechen und andere Gartengeräte) sowie von Sport- und Turngeräten (Schlitten, Schlittenkufen, Faltbootskelette, Barrenholme, Sprossenwände, Schlaghölzer, Gymnastikkeulen; verleimt für Speere, Disken, Tennisschläger, Eishockeyschläger, Kerne von Skiern und Sport- bögen). Daneben ist Esche nach der Buche die wichtigste Holzart für die Herstellung von Biegeforrnteilen. Andere für diese Holzart typische Verwendungsbereiche sind Leitersprossen undholme, Leisten für den Möbel-, Waggon- und Karosseriebau, Gießereimodelle für besonders beanspruchte Gußformen, Maschinenteile, Paletten und Kisten, landwirtschaftliche Geräte und Faßreifen. Wegen seiner dekorativen Maserung und ansprechenden hellen Farbe wird das Holz auch gerne für Drechslerarbeiten eingesetzt.
In der früheren Wagnerei galt Esche als mit Abstand best- geeignete Holzart für die Herstellung von Naben, Felgen, Speichen, Deichseln, Leiterwagen und vielem anderen mehr. Ebenso spielte sie in früheren Zeiten wegen ihrer hohen statischen und dynamischen Festigkeit, großen Federung, Unempfindlichkeit gegen Stoß und Druck und geringen Abnützung im Fahrzeug- und Waggonbau eine überragende Rolle. Eingesetzt sowohl als Konstruktionsholz für tragende Teile als auch als Ausstattungsholz für den Innenausbau von Eisenbahnwagen, Straßenbahn- wagen, Kraftfahrzeugen und sonstigen Fahrzeugen war der Bedarf so groß, daß der größte Teil des verfügbaren Eschenholzes von der Fahrzeug- und Waggonbauindustrie aufgenommen wurde. Von der ehemaligen Deutschen Reichsbahn und anderen Behörden war sogar in weitem Umfang die Verwendung von Esche vorgeschrieben.
Ferner fand Esche im Maschinenbau ausgedehnte Verwendung, insbesondere für federnde sowie auf Stoß und Druck beanspruchte Teile. So wurden in der Landmaschinenindustrie die Zugstangen, Leit-, Hänge- und Stützfedern sowie Schüttelvorrichtungen der Dreschmaschinen und die Haspellatten, Haspelarme, Spurstöcke, Kurbelstangen, Handgriffe und ähnliche Teile sonstiger Erntemaschinen aus Esche gefertigt. Auch die Federn von Schwingförderrinnen zur Förderung von Massengütern, die Schlagstöcke von Webmaschinen, die Schubstangen von Waagerechtgattern, die Preßroste und Spindeln von Obst- und Weinpressen und Teile von Mühlen wurden häufig aus Esche hergestellt. Weitere Verwendungsbereiche waren der Flugzeug- und Bootsbau. Wegen seiner guten Beständigkeit gegen Chemikalien wurde Eschenholz zudem gerne im chemischen Apparatebau, z. B. für Filterrahmen und -trommeln sowie photochemische Geräte, eingesetzt. Bei der Herstellung von Sportgeräten fand es in viel größerem Umfang als heute Berücksichtigung. Insbesondere Skier wurden lange Zeit aus- schließlich aus Eschenholz hergestellt.
Besonders begehrt sind die gelegentlich auftretenden Maser- knollen und zwieselwüchsige Stämme mit mildem Wuchs für die Herstellung von Maser- bzw. Pyramidenfurnieren für hoch- wertige Möbel und wertvolle Drechslerarbeiten. Ebenso liefert die braunkernige Olivesche ein in Farbe und Maserung dekoratives Möbel- und Ausstattungsholz. Ihre Verwendung für Möbel ist allerdings in stärkerem Maße Modetrends unterworfen. Besonders beliebt waren z. B. zeitweise Küchenmöbel aus Olivesche.