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Esche - Holzbeschreibung



Die Esche zählt wie die Buche zu den sogenannten Kernholzbäumen mit unregelmäßiger Farbkernbildung bzw. zu den "Bäumen mit fakultativer Farb- kernholzbildung" nach neuer Terminologie. Entsprechend sind Splint- und Kernholz teils von gleicher heller, weiblicher bis gelblicher oder weißrötlicher Färbung, die sich am besten mit "semrnelfarben" umschreiben läßt, teils ist ein dunklerer, lichtbrauner bis dunkel- oder schokoladenbrauner Farbkern, der sog. Braunkern der Esche, ausgebildet. Infolge unterschiedlich getönter Zonen ist braun- kerniges Holz häufig unregelmäßig streifig, fleckig oder wolkig gezeichnet. Der Splint bzw. die farbkernfreien Zonen sind allgemein sehr breit, da die Braunkernbildung erst im höheren Baumalter von 60 bis 70 (80) Jahren, seltener schon mit 40 Jahren einsetzt. Außer dem Braunkern tritt öfter ein pathologischer Farbkern auf, der gegenüber ersterem heller gefärbt, nicht zentrisch im Stamm ausgebildet und auf Pilzinfektion zurückzuführen ist.
Eine im Gegensatz zum Braunkern gesuchte Besonderheit der Kernausbildung ist der im Aussehen dem Holz des Öl- oder Olivenbaumes (Clea europaea L.) ähnliche und entsprechend bezeichnete Olivkern oder Olivenkern. Gekennzeichnet ist er durch auf dem Querschnitt wenige Zonen von abwechselnd brauner bis olivbrauner und hell bräunlichgelber Färbung, die auf Radialflächen eine lebhafte, dekorative Streifenzeichnung her- vorrufen. Der Olivkern kommt vornehmlich auf kalkreichen Standorten in schmalringigen Eschen höheren Alters vor. Er wird als besondere Variante des Braunkerns aufgefaßt, ohne daß aber die Entstehungs- ursachen bislang geklärt sind. Eine andere, von der Farbkernbildung unabhängige Wuchsbesonderheit ist die zuweilen auftretende Riegeltextur, die durch einen wenigen Faserverlauf entsteht .
Esche gehört wie Eiche, Rüster (Ulme) und Robinie zu den ringporigen Laubhölzern, d. h. die Gefäße des Frühholzes sind auffallend grob und zu einem mehrreihigen, vom Spätholz sauber abgesetzten Porenkreis angeordnet. Die Jahrringgrenzen treten entsprechend deutlich hervor. Auf den Längsflächen erscheinen die weiten Frühholzgefäße als Porenrillen und die breiten Porenkreise als markante Fladern (Tangentialschnitt) bzw. Streifen (Radialschnitt), die das Holzbild wesentlich
beeinflussen. Die Gefäße des dunkleren Spätholzes besitzen zwar nur geringe Durchmesser, sind aber dennoch als kleine helle Punkte auf dem Querschnitt erkennbar, da sie feld-rtig von Speicherzellen umgeben und entsprechend betont sind. Die Holzstrahlen sind schmal und auf den Längsflächen nur radial als zahlreiche, niedrige "Spiegel" erkennbar, ohne aber das Holzbild nennenswert zu beeinflussen. Gehobelte Flächen weisen einen matten Glanz auf. Das Holz ist ohne auffallenden Geruch; lediglich frisch aufgetrennt oder bear- beitet riecht es leicht süßlich aromatisch.
Gesamtcharakter: Ringporiges Laubholz mit breiten hellfarbigen Splint- und Kernholzzonen und sich erst im höheren Alter ausbildendem lichtbraunem, dunkelbraunem oder olivbraunem Farbkern. Jahrringe deutlich voneinander abgesetzt. Auf den Längsflächen mit groben Poren-
rillen sowie gefladerter bzw. gestreifter Textur. Dekorativ.