Vereinfacht
umschrieben erstreckt sich das natürliche Verbreitungsgebiet der Elsbeere
über ganz Mittel- und Südeuropa bis zum Kaspischen Meer. Im einzelnen
geht das Verbreitungsareal im Norden bis Süddänemark und im Nordosten
bis Polen und erreicht über die Ukraine, die Krim und den Kaukasus am
Kaspischen Meer seine Ostgrenze. Vereinzelte Vor- kommen in Kurdistan
und Syrien bilden die Südostgrenze und im Atlasgebirge von Marokko die
Südgrenze. Die Westgrenze liegt in Spanien, die Nordwestgrenze schließlich
im südlichen England.
Die Elsbeere ist eine Begleiterin der Traubeneichen, in Norddeutschland auch der Buchen- Laubholzmischwälder. Außer- halb des Waldes ist sie nur selten als Park- oder Straßenbaum anzutreffen. Entsprechend der Seltenheit der Elsbeere gelangen nur kleine Mengen ihres wertvollen Holzes auf den Markt. Der mit Abstand größte Anteil stammt aus den französischen Mittelwäldern, wo jährlich ca. 4000 bis 6000 m3 zur Versteigerung gelangen. In Deutschland fallen nur ca. 400 bis 500 m3/Jahr an. Allgemeine Hinweise auf Wildobsthölzer Die Elsbeere gehört zu den sogenannten Wildlobsthölzern. Unter diesem Sammelbegriff wird eine Reihe von Baumarten aus der Familie der Rosaceae zusammengefaßt, und zwar die Vogelkirsche sowie die Elsbeere, die Vogelbeere , der Speierling und die Mehlbeere, die gleich der Elsbeere zur Gattung Sorbus gehören; ferner die Wildbirne und der Wildapfel .
Ursache für das nur seltene Vor- kommen der Wildobstbäume ist die in der Mitte des 19. Jahrhunderts begonnene Umwandlung der Nieder- und Mittelwälder in die heute allgegenwärtigen Hochwälder. In diesen sind die Wildobstarten als Bäume 2. Größenordnung bzw. Lichtbaum- oder Halbschattenbaumarten gegenüber den wüchsigeren Wirtschaftsbaumarten wie Buche oder Fichte nur wenig konkurrenzfähig, so daß sie immer mehr verdrängt wurden. Hierzu trug wesentlich bei, daß ihr Holzwert lange Zeit von der Forstwirtschaft nicht erkannt oder ihr Holz, wie z. S. das der Vogelbeere, als geringwertig erachtet wurde. Mit der Rückbesinnung auf eine naturgemäße Waldwirtschaft bemüht sich die Forstwirtschaft seit einiger Zeit verstärkt, bislang als wirtschaftlich wenig wichtig angesehene und seltener vorkommende Waldbaumarten zu erhalten und vermehrt anzubauen. Ein vermehrter Anbau insbesondere von Wildobstarten auf geeigneten Standorten ist aber nicht nur aus ökologischer Sicht von Bedeutung, sondern auch ökonomisch für die Forstwirtschaft interessant, wie das Beispiel der Elsbeere zeigt, die sich zu der am höchsten bezahlten Holzart entwickelte. |