Das gleichmäßig dichte und fein strukturierte Holz
der Vogel- beere ist ziemlich hart und zählt mit mittleren Rohdichtewerten
zwischen 0,60 und 0,64 g/cm3 bezogen auf eine Holz- feuchte von 12 bis
15 % zu den mittelschweren Hölzern. Die Vogelbeere besitzt ausgesprochen
gute Elastizitäts- und Festigkeitseigenschaften, und die Werte für den
Elastizitätsrnodul, die Bruchfestig keiten und die Bruchschlagarbeit
lassen sich - ähnlich wie die der Elsbeere - durchaus mit denen der
Eiche vergleichen bzw. stehen diesen kaum nach. Dazu ist die Vogelbeere
von sehr hoher Zähigkeit und Spaltfestigkeit. Ferner wird sie allgemein
als gut biegsam eingestuft.
Nur mäßig schwindend zeichnet sich die Vogelbeere durch ein gutes Stehvermögen aus. Ihre Trocknung bereitet keine nennenswerten Schwierigkeiten, da sie aufgrund des günstigen Schwindverhaltens kaum zum Reißen und Vorwerfen neigt. An die Dauerhaftigkeit dürfen dagegen keine hohen Ansprüche gestellt werden, da das Holz der Witterung ausgesetzt nur wenig beständig ist. Das Holz der Vogelbeere läßt sich sowohl manuell als auch maschinell mit allen Werk- zeugen ohne besondere Schwierigkeiten bearbeiten. Es läßt sich leicht sägen, sauber hobeln, glätten und schleifen. Auch ist es gut zu bohren, profilieren, drechseln und schnitzen. Ebenso kann es problemlos gemessene und geschält werden. Übliche Holzverbindungen mit Nägeln und Schrauben wie auch mit Leimen sind leicht und haltbar herzustellen. Die Oberflächen können nach allen Methoden und mit jedem Mittel behandelt werden. Da Vogelbeere nur im Innenbereich eingesetzt wird, bieten sich für die Oberflächenbehandlung vornehmlich farblose Lacke oder Wachse an. Das Splintholz läßt sich ausgezeichnet beizen. Vogelbeerholz ist außerdem hervorragend polierbar. |