Die Verwendung des Holzes ist stets auf hochwertige
Gegenstände beschränkt. Im Handel wird Nußbaumholz als Rundholz, Schnittholz
und in Form von Messerfurnieren angeboten. Daneben werden Maserknollen
und Maserfurniere gehandelt. Es ist ein ausgesprochenes Ausstattungsholz
und nimmt in der Möbelherstellung seit vielen Jahrhunderten eine dominierende
Stellung ein. Erstmals machte die italienische Renaissance in verstärktem
Maße von der einzigartigen Schönheit dieser Holzart Gebrauch. Ebenso
gehörte Nußbaum im Barock und Rokoko zu den begehrtesten Möbelhölzern.
Aber auch während des Klassizismus mit den Stilrichtungen Louis-seize,
Empire und Biedermeier, als bevorzugt Mahagoni und daneben Kirschbaum
Verwendung fanden, behauptete Nußbaum seinen Platz.
In der Gründerzeit und bis zu den 20er Jahren unseres Jahrhunderts gehörte wild gemaserter Nußbaum zu den am meisten verarbeiteten Möbelhölzern. Chorgestühl und andere dekorative Inneneinrichtungen von Kirchen, Schlössern und dgl. wurden ebenfalls in den genannten Stilepochen häufig aus Nußbaum gefertigt. Auch heute wird Nußbaumholz sowohl furniert als auch massiv vorrangig in der Möbelindustrie und im anspruchsvollen Innenausbau verarbeitet. Ob es als Furnier oder Vollholz zum Einsatz gelangt, entscheidet die jeweilige Qualität des Holzes. Allerdings sind der Vollholzverwendung angesichts des immer geringer werdenden Angebots und der hohen Preise deutliche Grenzen gezogen, so daß Nußbaum heute überwiegend zu Furnieren aufbereitet und in der Vollholzverwendung zunehmend durch Austauschhölzer oder Nußimitationen verdrängt wird. Als Vollholz wird Nußbaum in der Möbelfabrikation vornehmlich für Stühle, Sitzmöbel und Kleinmöbel (gedrechselte Beine und Lehnen, Biegeteile, Umleimer, Leisten) sowie gelegentlich für besonders wertvolle Schränke, Tische und Truhen verwendet. Als Furnier wird das Holz insbesondere für Wohnzimmer-, Eßzimmer- und Schlafzimmermöbel moderner Art wie für Stilmöbel (Barock, Rokoko) und im Gehäusebau für Tonmöbel und Standuhren verarbeitet. Dabei werden für Frontflächen namentlich geflammte, gestreifte und gemaserte Qualitäten gesucht, während schlichte Furniere mehr der Ausgestaltung der Seiten- und Innenflächen dienen. Häufig wird auch das Splintholz mitver- wendet, dabei entweder hell belassen oder durch Beizen dem Farbton des Kernholzes angeglichen. Im Innenausbau sind Nußbaumfurniere vornehmlich für Wand- und Deckenbekleidungen einschließlich Paneele und Kassetten begehrt. Die frühere beliebte Vollholzverwendung zu Parkettriemen, gerne in wechselweiser Verarbeitung mit Eiche, ist heute aus oben genannten Gründen weitgehend ausgeschlossen. Nußbaum gehört seit jeher zu den bevorzugten Holzarten für Drechsler- und Schnitzarbeiten - wie z. B. Möbelteile, Kunstgewerbe- und Schmuckartikel - sowie für Kunsttischler- und Intarsienarbeiten. Spezielle Verwendung findet er ferner für Gewehrschäfte, für die er aufgrund seiner hohen dynamischen Festigkeit und geringen Neigung zum Splittern als bestgeeignete Holzart überhaupt gilt. Die Verwendung von Nußbaum in Kriegszeiten zu Gewehrschäften hat wesentlich zur Dezimierung seiner Bestände geführt. Zu den Spezialverwendungsbereichen des Nußbaumholzes zählt auch der Klavierbau, in dem es vor allem in Form wertvoller Maserfurniere und daneben als Vollholz zur Anwendung gelangt. Aber auch anderweitig ist Nußbaum eine beliebte Holzart im Musikinstrumentenbau. Nicht furnierlaugliches Holz geringerer Qualität mit heller Färbung oder sonst für höherwertige Verwendungsbereiche ung eignetes Holz kann vorteilhaft im Gießereimodellbau und im gehobenen Wagenbau eingesetzt werden, wenn auch hier die Verwendurig wegen der Knappheit des Holzes stark rückläufig ist. In früheren Zeiten, als mit dem Vollholz noch großzügiger verfahren werden konnte, war Nußbaum ein geschätztes Wagnerholz. In Frankreich fertigte man auch Holzschuhe aus Nußbaum, wofür stärker dimensioniertes Astholz verwendet wurde. Die große Bedeutung des Nußbaurnes zur Gewinnung der Nüsse bedarf keiner Erläuterung. Zumeist werden die Bäume auch hauptsächlich vor dem Hintergrund der späteren Nußernte angepflanzt, und das wertvolle Holz fällt als begehrtes Nebenprodukt ab. |