Im Handel ist das Holz des Kirschbaums als Rundholz,
Schnittholz und in Form von Messerfurnieren erhältlich.
Kirschbaumholz ist für die Innenausstattung ausgesprochen gut geeignet. Schon während der Stilepoche Louisseize war das gleichermaßen wohnliche Atmosphäre und vornehme Eleganz ausstrahlende Material ein beliebtes Möbelholz. In der Biedermeierzeit wurde es teilweise selbst dem Nußbaum vorgezogen, und die Nutzung war so stark ausgeprägt, daß sie zu einer merklichen und in der Folgezeit verbliebenen Abnahme dieser Baumart in den heimischen Wäldern führte. Auch heute wird Kirschbaumholz - sowohl als Furnier als auch massiv - vorrangig in der Möbelindustrie eingesetzt. Insbesondere gehört es im Stilmöbelbau zu den am häufigsten verarbeiteten Holzarten. Mißfarbige Qualitäten dienen des öfteren für Mahagoni- und Nußbaumimitationen. Aber ebenso wie im Stilmöbelbau wird Kirschbaum vielfach für moderne Möbel der heutigen Stilrichtungen eingesetzt, und zwar gleichermaßen für Wohnzimmer-, Speisezimmer- und Schlafzimmereinrichtungen wie für Kleinmöbel aller Art, Tische, Sitz- und Polstermöbelgestelle. Auch der Kunsttischler greift gerne auf das dekorative Holz zurück, das sich im übrigen ausgezeichnet mit helleren und dunkleren Hölzern (z. B. als Ornamente oder Adern verarbeitet) sowie anderen Materialien (insbesondere Glas) kombinieren läßt. Im anspruchsvollen Innenausbau wird Kirschbaum als Deck- furnier vor allem für Wand- und Deckenbekleidungen, Sperrtüren sowie für Einbaumöbel von Geschäfts- und Repräsentationsräumen eingesetzt. Daneben findet er massiv u. a. für Leisten, Rahmen, Treppengeländer sowie im exklusiven Ausbau für Parkettböden Verwendung. Im gehobenen Fahrzeugausbau ist Kirsche ein beliebtes Ausstattungsfurnier für Armaturenbretter.
Durch ihre frühe Blütenentfaltung und das bunte Herbstlaub eignet sich die Kirsche ausgezeichnet für die Wald- und Wegerandgestaltung. Die große Bedeutung der verschiedenen Kultursorten als Fruchtbäume bedarf keiner näheren Erläuterung. |