Am
Baumbild ist die Fichte leicht an ihrer regelmäßikegelförmigen
bzw. pyramidal zugespitzten Krone zu erkennen, während die Tanne,
insbesondere ältere Bäume, durch eine charakteristisch storchennestartig
abgeplattete Krone und mehr horizontal gestellte Äste gekennzeichnet
ist. Weitere sichere Unterscheidungsmerk- male bieten das Nadelkleid,
die Zapfen und das Rindenbild (vgl. Blatt 4 Tanne, Tab. 1).
Im Bestandesschluß gewachsene Fichten besitzen einen auffallend geradschäftigen, schlanken, ziemlich vollholzigen und zylindrischen Stamm. Im Freistand sind die Stämrne dagegen abholziger und astiger. Je nach Alter und Standort werden Höhen zwischen 30 und 50 m, vereinzelt auch bis 60 m er- reicht. Die astfreie Stammlänge beträgt bis 20 rn (25 m), der Durchmesser zwischen 0,4 und 1,2 m, maximal bis 2,0 m (Mittel für 100jährige Fichten 1. Standortklasse: Höhe des Hauptbestandes 35,5 m, Mittendurchmesser 42 cm). Die an Gerbstoffen reiche Rinde ist anfangs hell rötlichbraun (Name: "Rottanne"), dünn und schuppig. Im Alter nimmt sie eine graue bis graubraune oder rotbraune Färbung an, dabei in kleinen, rundlichen und am Rande etwas hochgebogenen Schuppen abblätternd. Die Fichte zeichnet sich infolge ihres raschen Wachstums durch erhebliche Wuchserträge aus und übertrifft im Durchschnitt aller Standorte in der Massenleistung mit Ausnahme der Douglasie, Pappel und Robinie alle anderen heimischen Nutzhölzer. Der laufende jährliche Zuwachs beläuft sich im Durchschnitt aller Altersklassen und Standorte auf 6,3 m3/ha. Auf besten Standorten stockende 100jährige Bestände erbringen 12,2 m3/ha. Es wird ein Höchstalter von etwa 600 Jahren erreicht, das jedoch im Kulturwald deutlich geringer und bei wohl 150 bis 200 Jahren anzusetzen ist. Das Höhenwachstum kommt mit 70 bis 120 Jahren zum Abschluß. Das Hiebsalter (Endnutzungsalter) liegt allgemein zwischen 100 und 120 Jahren. |