Vorkommen
Ursprünglich vermutlich aus Asien stammend, aber seit Jahrtausenden
in Kultur, erstreckt sich das allgemein als natürlich angesehene Verbreitungsgebiet
der Edelkastanie von den Kaukasusländern über Kleinasien und Teile des
Balkans bis zur südöstlichen Steiermark sowie von Italien über ganz
Spanien bis Portugal und umfaßt schließlich Teile Nordafrikas.
Seit der Römerzeit ist die wärmeliebende, submediterrane Edelkastanie aber auch in vielen der wärmeren Gebiete Mittel- und Westeuropas eingebürgert. So gehört sie im Süden der Schweiz zu einem die Landschaft wesentlich bestimmenden Element, und auch nördlich der Alpen ist sie hier in milden Lagen häufig. Ebenso kommt sie in Süd- und Westfrankreich und im Elsaß häufig und bestandesbildend vor. In Deutschland beschränkt sich ihr Vorkommen auf den Südwesten, und zwar auf die Weinanbaugebiete. Der Schwerpunkt der Verbreitung liegt im Pfälzer Wald, in der Haardt und am Westabhang des Schwarzwaldes, wobei die Grenze des forstlichen Anbaus mit der Grenze des "Rebenklimas" zusammenfällt. Als Einzelbaum kann die Edelkastanie jedoch bis an die Nord- und Ostsee - hier auch durchaus noch fruchtend - und selbst in Skandinavien angetroffen werden. In vielen Gebieten, vor allem in der Schweiz und in Italien, ist der Bestand der Edelkastanie durch das sog. "Kastaniensterben" stark gefährdet. Hervor- gerufen wird die Krankheit durch den Pilz Cryphonectria parasitioa, einen Rindenkrebs verursachenden Parasiten. |