Wegen ihres nur regionalen Vorkommens und des damit
begrenzten Mengenanfalls ist die Edelkastanie eine in Deutschland bislang
wenig bekannte Holzart. Gehandelt wird sie in Form von Rund- und Schnittholz,
in Frankreich und den Mittelmeerländern auch als Furnier.
![]() Auch für Spielplatzanlagen und Spielgeräte bietet es sich mit dem Vorteil an, auf imprägniertes Holz verzichten zu können. Ebenso lassen sich vorteilhaft im Freien aufzustellende Tische und Bänke aus Edelkastanie herstellen.
Als Ausstattungsholz findet Edelkastanie im Innenausbau und in der Möbelfertigung vielfältige Verwendung. Im Innenausbau dient sie zur Herstellung von Treppen, Fußböden einschließlich Parkett (Mosaikparkett, Fertigparkett), Türen und dekorativen Wand- und Deckenbekleidungen. Im Möbelbau kommt sie massiv u. a. für Rahmenteile (Friese) und Füllungen, furniert für großflächige Fronten zum Einsatz. Ferner werden aus ihr gebogene Möbelteile sowie Stühle gefertigt. Die in der Schweiz seit alter Zeit hergestellten "Tessiner Stühle" mit Binsen- oder Rohrgeflecht bestehen vielfach aus Edelkastanie. Zu den speziellen Verwendungsbereichen der Edelkastanie gehört die Herstellung von Fässern. Insbesondere in Italien zählt sie zu den bevorzugten Holzarten für Weinfässer und Ölgefäße. Auch Kübel und Bottiche zur Aufbewahrung eingelegter Ölfrüchte werden aus ihr gefertigt. Gerne wird das gleichermaßen gut zu bearbeitende wie dekorative Holz für Drechsler- und Schnitzarbeiten gewählt. Als weitere Nutzungszwecke lassen sich beispielhaft anführen: Holzrohre, Küchen- und Haushalts- geräte sowie aus jungen Stockausschlägen gefertigte Spazierstöcke und Schirmgriffe. Aus minderen Qualitäten werden Pa- letten hergestellt. Das Schwachholz wird von der Faserplatten- und Spanplattenindustrie aufge- nommen. Auch die Herstellung von Zellstoff ist möglich. Die gerbstoffreiche Rinde (Gerbstoffgehalt 8 bis 14 %) und das ebenso gerbstoff reiche Holz (Gehalt 7 bis 15 %) dienen der Gerbstoffgewinnung. Ihre frühere große Bedeutung als Gerbstofflieferant hat die Edelkasta- nie allerdings längst verloren. Eine wichtige Rolle spielt sie dagegen im gesamten Mittelmeerraum als Fruchtbaum. Ihre stärkereichen, als Maronen oder Kastanien bezeichneten Früchte werden geröstet, gekocht oder gedämpft verzehrt. Sie stammen in aller Regel von großfruchtigen Zuchtsorten. |
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