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Douglasie - Vorkommen



Die Douglasie kann ohne Zweifel als die mit Abstand wichtigste eingebürgerte Baumart in Deutschland und Mitteleuropa bezeichnet werden. Eine Schwesterart aus derselben Gattung Pseudotsuga gab es bis zu den Eiszeiten auch bei uns. Die Gattung überlebte die Eiszeiten wegen der Nord-Süd-Streichrichtung der großen Gebirge in Nordamerika und blieb dort be- heimatet. Dort stellt sie nicht nur eines der meist verwendeten Nutzhölzer, sondern zugleich auch das wichtigste Konstruktionsholz dar. Sie nimmt ein sehr weites Verbreitungsgebiet ein, das sich entlang der Pazifikküste von Britisch-Kolurnbien bis nach Kalifornien Lind im Landesinneren von Alberta über die Rocky Mountains bis nach Nordmexiko erstreckt. Es werden verschiedene geographische Formen oder Rassen unterschieden, von denen die Grüne Küstendouglasie (Küstenrasse) sowohl für die amerikanische Forst- und Holzwirtschaft als auch für den Anbau in Mitteleuropa die wichtigste Rasse ist. Als weitere bedeutende Rassen sind die Blaue Gebirgsdouglasie (kontinentale Gebirgsrasse) und die Graue Gebirgsdouglasie (eine Übergangsform der beiden ersteren) zu nennen.
Die bemerkenswert guten Wuchseigenschaften sowie die guten Erfahrungen, die in Nordamerika mit dem Holz der Douglasie gemacht wurden, haben bereits im frühen 19. Jahr- hundert zu ersten Anpflanzugen dieser Baumart in Europa geführt. Benannt ist der Baum nach dem schottischen Naturforscher D. Douglas, der 1828 die ersten Samen nach Schottland und England schickte. In Deutschland dürften die 1868 im Forstamt Bad Herrengrub (Baden-Württemberg) gepflanzten und nunmehr fast 120jährigen Douglasien zu den ältesten gehören. Ein besonderer Förderer des Douglasionanbaus war Bismarck, der sie ab 1880 auf seinem Besitztum im Sachsenwald bei Hamburg anpflanzen ließ.
Der Anteil der Douglasie an der Gesamtwaldfläche in Deutschland beträgt 1,3% (alte Bundesländer: 1,6%, neue Bundesländer: 0,5%), was einer Fläche von insgesamt 135 000 ha entspricht; Das douglasienreichste Bundesland mit der absolut höchsten Douglasienfläche und dem zugleich größten Douglasienanteil von 5,1 % an der Waldfläche ist Rheinland-Pfalz, gefolgt von Baden-Württemberg mit 2,3 %. Allein in diesen beiden Bundesländern befindet sich über die Hälfte der Douglasienflächen. In den neuen Bundesländern liegt der Schwerpunkt des Vorkommens in Mecklenburg-Vorpommern mit 1,2 % der Waldfläche. Ausgehend von der zur Zeit bestehenden Altersklassenverteilung, die über 80 % der Douglasienbestände jünger als 40 Jahre ausweist, kann für die Zukunft mit einem Waldflächenanteil der Douglasie von mehr als 5 % gerechnet werden. Mit Ausgleich der überproportional vertretenen 1. und 11. Altersklasse (bis 40jährige Bestände) bzw. mit allmählichem Erreichen einer normalen Altersklassenverteilung wird die Einschlagsmenge kontinuierlich zunehmen und dann bei mindestens 500 000 M3 pro Jahr liegen. Gebietsweise wird sie die Kiefer als zweitwichtigste Nutzholzart ablösen.