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Roßkastanie - Verwendung


Das Holz der Roßkastanie wird als Rund-, Schicht- und Schnittholz gehandelt. Da es aber überregional als Nutzholz eine untergeordnete Rolle spielt und vornehmlich dem örtlichen Bedarf dient, wird es vom Handel nur vereinzelt angeboten. Ein wesentlicher Grund hierfür liegt darin, daß die Verwendungs- möglichkeiten der Roßkastanie infolge des nahezu regelmäßig vorhandenen Drehwuchses und der häufiger auftretenden Verfärbungen begrenzt sind.

Zudem eignet sie sich weder als Bauholz noch für Verwendungszwecke, die eine besondere Festigkeit des Holzes voraussetzen. Ein Einsatz im Außenbereich kommt aufgrund der nur geringen Dauerhaftigkeit kaum in Frage. Dennoch ist es nicht gerechtfertigt, Roßkastanienholz pau- schal als geringwertig bzw. aus- schließlich als Brennholz einzustufen, da es verschiedene Das Holz der Roßkastanie kann vorteilhaft als Werkholz für kleindimensionierte Schnitz- und Drechslerwaren genutzt werden. Eigenschaften besitzt, die seinen Einsatz als Spezialholz für eine Reihe von Verwendungs- arten ermöglichen. So kann Roßkastanie gut als Blindholz für Möbel und Türen verarbeitet werden.

Möglich ist auch eine Verwendung für einfache Tischlerarbeiten und Möbel. Früher wurden speziell Küchentische häufiger aus diesem Holz angefertigt. Ebenso kann es vielfach dort vorteilhaft eingesetzt werden, wo kleindimensioniertes Werkholz genutzt wird. Zum Beispiel eignet es sich gut für gröbere Schnitz- und Drechslerwaren, Holzschuhe, orthopädische Zwecke, Küchen- und andere Haushaltsgeräte, Bür- stenrücken und Bürstenstiele sowie als Biegeholz. Daneben kann es für die Herstellung leichter Kisten verwendet werden. Auch bietet es sich für Obst- und Gemüsesteigen oder Regalbretter zur Lagerung von Obst und Gemüse an, da es einerseits die Feuchtigkeit des Lagergutes absorbiert, andererseits geruchs-, geschmacks- und farbneutral ist.

In England werden aus Roßkastanie Griffe für Tennis-, Squash- und Badmintonschläger gefertigt. Fehlerfreie Stämme können zu Messerfurnieren aufgearbeitet werden, die bei entsprechend weiligem Faserverlauf eine dekorative geflammte Textur aufweisen. Selbst für die Herstellung von Sperrholz erwies sich Roßkastanienholz als geeignet. Doch schließt der nur sporadische Anfall des Holzes einen industriellen Einsatz in der Sperrholzproduktion aus. Das gleiche gilt für die Span- und Faserplattenindustrie, wenn von möglichen gelegentlichen Beimischungen zu den Hauptholzarten Kiefer, Fichte und Buche abgesehen wird.