Der mit Abstand wichtigste Verbraucher von Pappelschälholz ist immer noch die Zündholzindustrie. Früher wurden neben den Zündhölzern auch die Schachteln aus dem Schälholz gefertigt. Lange Zeit wurden außerdem die im Eisenbahnoberbau verwendeten Zwischenlagen zwischen Schiene und Unterlagsplatte aus Pappelpreßvollholz hergestellt, bevor es von Polyaethylen-Zwischenlagen verdrängt wurde. Etwa ein Viertel des in Deutschlnd verarbeiteten Pappelholzes wird als Schnittholz verwendet. Zu den traditionell Pappelschnittholz nutzenden Industriezweigen gehören die Schuhindustrie und früher insbesondere auch der Prothesenbau. Ferner findet es Verwendung im Saunabau für die Latten der Sitz- und Liegebänke. In der Verpackungsindustrie wird es insbesondere für Paletten, aber auch für Kisten, Verschläge und im Containerbau als leichtes Füllholz verarbeitet. Weiter dient Pappel zur Herstellung von Spezialholzkohle (z. B. zum Zeichnen, für die chemische Industrie und Edelmetallschmiede), Zeichenbrettern, Akkumulatoren-Lamellen, Küchen- und Haushaltsgeräten, Back- und Schlachtermulden, Rührstäben, Zahnstochern, Schnee- schaufeln, Hutformen und Schnitzereien. Im Möbelbau wird Pappelholz außer für Absperrfurniere auch als Blindholz eingesetzt. Im Türenbau dient es für leichte Innenlagen. Pappelholz eignet sich gleichermaßen gut für die Herstellung von Spanplatten, Spanholzforrn-teilen, Faserplatten und für die Erzeugung von Zellstoff und Papier. Fast alles schwache Pappelholz (= Schichtnutzholz) wandert daher als Industrieholz in die betreffenden Industrie- zweige. Allein die Spanplatten und Spanholzforrnteile herstellende Industrie der Bundesrepublik verarbeitet ca. 40 % des an- fallenden Pappelholzes bzw. ca. 80 % des Pappel-Industrieholzes.
Weiter ist Pappel ein gut geeigneter Rohstoff für die Erzeugung von Holzwolleplatten und von Holzwolle zur Verpackung. Ebenso ist sie hervorragend für die Herstellung von Formproßerzeugnissen ge- eignet. In Frankreich und anderen west- und südeuropäischen Ländern wird Pappelholz auch als Bauholz für gering beanspruchte Konstruktionen im Hausbau und Innenausbau eingesetzt. In Deutschland findet man im Münster- und Emsland Pappelholz für Außenbekleidungen, Giebelverschalungen und sonstige Verbretterungen verbaut. In ländlichen Gebieten wurde es früher zuweilen sogar zu Stiegenstufen verwendet und in Nordamerika gehörte es lange Zeit zu den bevorzugten Hölzern für Stallböden. Geeignet ist Pappelholz auch für Boxen in Reit- und Pferdeställen, Silobauten, imprägniert für Brückenbeläge und Waggonböden.
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