e-mail


zurück


auswahl
liste

Birke - Vorkommen


In Deutschland bzw. Mitteleuropa kommen mit der Sandbirke (oder Hängebirke) und der Moorbirke (oder Haarbirke) zwei baumförmig wachsende Birken- arten vor. Ihre wichtigsten Erkennungs- und Unterscheidungsrnerkmale sind in Tabelle 1 wiedergegeben. Weitere einheimische Birken sind die Strauchbirke (Betula humilis) und die Zwergbirke (B. nana), die jedoch entsprechend ihren Benennungen nur als 1 m bzw. 0,5 m hohe Kleinsträucher wachsen und damit holzwirtschaftlich bedeutungslos sind.

Sandbirke und Moorbirke sind beide über fast ganz Europa bis Sibirien und weit nach Asien verbreitet. Dabei reicht das Gebiet der Sandbirke weiter nach Süden bis nach Nordportugal und Sizilien, ohne aber in der immergrünen Mittelmeerregion vertreten zu sein.

Die Moorbirke geht dagegen nur bis zu den Südalpen und Karpaten. Nach Westen und Norden (hier bis zur polaren Baumgrenze) dringt sie aber weiter als die Sandbirke vor. In Skandinavien, im Baltikum und im nördlichen Rußland bilden die Birken ausgedehnte Wälder mit guten, geradwüchsigen Schaftformen. Bei uns treten sie dagegen fast ausschließlich als Mischbaum- arten entweder eingesprengt oder gruppenweise in Horsten auf. In Kulturen und Jungwüchsen können die Birken andere Baumarten durch die peitschende Wirkung ihrer Zweige schädigen. Deshalb wurden sie häufig von forstlicher Seite nicht gern gesehen und teilweise gar als Anzeiger ungepflegter Wälder eingestuft. So blieben die Birken lange zumeist auf die Vor- und Schutzwälder beschränkt. Großer Beliebtheit erfreuen sie sich dagegen schon von je her außerhalb des Waldes als Straßen-, Garten- und Parkbäume.

Beide Birkenarten sind sehr lichtbedürftig, hinsichtlich ihrer Bodenansprüche jedoch äußerst anspruchslos. So wächst die Sandbirke (Name!) selbst auf ärmsten und trockensten Böden, während die eine höhere Bodenfeuchtigkeit verlangende Moorbirke (Name!) noch auf stark sauren, staunassen Mooren und Bruchwaldböden gedeiht. Die Birken sind ausgesprochene Pionierbaurnarten, die sich rasch überall auf Kahlflächen und Ödlandflächen ansiedeln. Als solche leiteten sie nach dem Ende der letzten Eiszeit auf vielen Standorten die Wiederbewaldung ein.