Birke kommt als Rundholz, Schnittholz, in Form von gemesserten und geschälten Furnieren sowie als Sperrholz in den Handel. In Deutschland spielt die Birke jedoch als Nutzholz eine nur untergeordnete Rolle, gewinnt allerdings zunehmend im Möbelbau an Bedeutung, wofür sie "neu" entdeckt wurde. Von großer wirtschaftlicher Bedeutung ist Birkenholz dagegen in den skandinavischen und baltischen Ländern sowie Rußland. Verarbeitet wird Birke hauptsächlich als Schälfurnier zu Sperrholzplatten. Diesbezüglich ist sie z. B. in Finnland in ihrer Bedeutung vergleichbar mit der Buche in Deutschland. Bild: Die allbekannten und auch heute noch in großer Stückzahl hergestellten Reisigbesen bestehen aus Birkenruten. Die wichtigsten Verwendungsbereiche für massives Holz und gemesserte Furniere sind der Möbel- und der dekorative Innenausbau. In der Möbelfabrikation dient Birke als Vollholz und Sperrholz zur Herstellung von Stühlen und Tischen sowie als gemessertes und exzentrisch geschältes Deckfurnier für die Produktion von Schlafzimmer-, Wohnzimrner- und Einzelmöbeln. Außerdem ist sie seit einiger Zeit zu einem beliebten Rohstoff für die Küchenmöbelproduktion geworden. Neben schlichter Ware sind für Wohnmöbel insbesondere geflammte und gemaserte Furniere gesucht. Birke eignet sich auch ausgezeichnet zur Imitation von Nußbaum, Kirschbaum und Mahagoni. Hiervon wird namentlich im Stilmöbelbau Gebrauch gemacht, wo sie häufig zu schlichten und geschnitzten Massivteilen verarbeitet wird. Im Innenausbau findet Birkenholz vor allem für Decken- und Wandbekleidungen mit Lichteffekten Verwendung. Auch für Parkettböden kann es hier eingesetzt werden. Birke ist ein sehr geschätztes Holz für Drechslerarbeiten, wie auch der Holzschnitzer sie zuweilen berücksichtigt. Für kunstgewerbliche Artikel, wie z. B. Schalen, Dosen und ähnliche Zierstücke, bietet sich vor allem maser- und wimmerwüchsiges Holz (Wimmerwuchs: weniger Verlauf der Holzfaser) an. Als Spezialholz kommt der Birke Bedeutung zu im Sportgerätebau für Speere und verleimt für Diskusscheiben, im Musikinstrumentenbau u. a. für Hammerstiele von Klavieren und als Sperrholz für Böden und Zargen preiswerter Gitarren sowie in der Bürsten- und Pinselindustrie für Mal-, Kosmetik- und Rasierpinsel. Eine weitere spezielle Verwendung findet Birke in der Kupfer- Raffinerie als sog. "Polholz", das während der Reduktionsphase des Raffinationsprozesses benötigt wird. Die Geruchslosigkeit des Holzes kann für Lebensmit telfässer (z. B. Heringstonnen) und in der Kistenfabrikation ausgenutzt werden. Im industriellen Bereich besitzt Birkenholz, wie schon erwähnt, in Skandinavien und Rußland zur Herstellung von Sperrholzplatten eine große Bedeutung. In Deutschland gehört es in der Span- und Faserplattenindustrie neben Pappel und Erle zu den am häufigsten den Hauptholzarten Kiefer, Fichte und Buche beigemischten Buntlaubhölzern. Auch liefert Birkenholz einen qualitativ hochwertigen Zellstoff für die Weiterverarbeitung zu Papier, Pappe und Chemiefasern. Keine Verwendung findet es dagegen als Konstruktions- und Bautischlerholz. Bleibt zu erwähnen, daß Birke ein ausgezeichnetes Brennholz liefert, das besonders als Kaminholz beliebt ist. In früheren Zeiten wurde Birkenholz ungleich vielseitiger eingesetzt als heute. So war es ein beliebtes Wagnerholz zum Anfertigen von Leiterbäumen, Deichseln, Felgen, Speichen und Dreschklöppeln.
Ebenso fand es vielfach Berücksichtigung im Waggon-, Fahrzeug- und Flugzeugbau. Ferner wurden Skier und Schlittenkufen daraus hergestellt. Die früheren hölzernen Nähgarnrollen wurden fast ausschließlich aus Birkenholz gefertigt. Es war das einzige Holz, in dem die am Rand des Spulenkopfes eingeschnittene Kerbe nicht absprang. Zu den weiteren Sonderverwendungen des Birkenholzes zählten und zählen teilweise auch noch heute die Herstellung von Radzähnen, Holznägeln, Werkzeugstielen, Wäscheklammern, Bürstendeckeln, Haus- und Küchengeräten (z. B. von Löffeln, Tellern, Gefäßen und Kleiderbügeln), Spielwaren, Zündhölzern, Holzschuhen, Schuhabsätzen und Blasinstrumenten. Die Birken sind Bäume mit zahlreichen Nebennutzungen. Allbekannt sind die aus Birkenreisig hergestellten und zur Straßenreinigung benutzten Reisigbesen. Aus der das antiseptische Betulin enthaltenden Rinde, aus den Wurzeln und dem Holz gewinnt man Birkentee (Pix Betulina) zur äußerlichen Anwendung bei Hautkrankheiten, wie z. B. Schuppenflechten und Ekzemen. Das ebenfalls aus der Rinde hergestellte Birkenöl dient als Juchtenöl zum Geschmeidig- und Haltbarmachen von Leder. |