Die
physikalischen, mechanisch- technologischen wie auch die be- und verarbeitungstechnischen
Eigenschaften des Apfelbaumes sind denen des Birnbaumes sehr ähnlich.
Wenn das Holz des Wildapfels mehr geschätzt wird als das des Gartenapfels,
dann nicht wegen besserer Holzeigenschaften, sondern weil Obstbäume
erst gefällt werden, wenn sie nicht mehr ertragreich genug sind, dann
aber bereits vielfach eine mehr oder weniger starke Kernfäule aufweisen.
Mit einer mittleren Rohdichte (rN) von etwa 0,75 g/cml bezogen auf eine Holzfeuchte von 12 bis 15 % liefert der Apfelbaum ein dichtes, schweres und zugleich hartes, festes Holz. In der Literatur wird des öfteren darauf verwiesen, daß Apfelbaum im Vergleich zu Birnbaum beim Trocknen stärker zur Rißbildung neigt, ein größeres Schwindmaß sowie ein weniger gutes Stehvermögen aufweist. Die Beobachtung dieser Unterschiede dürfte dar- auf zurückzuführen sein, daß der Apfelbaum häufiger und stärker Unregelmäßigkeiten im Faserverlauf zeigt als der Birnbaum. Fehlerfreies und gerad- faseriges Holz des Apfelbaurns steht dem des Birnbaums in nichts nach.
Das Holz des Apfelbaumes fällt in so geringen Mengen an, daß es kaum einmal in den Handel gelangt und entsprechend fast ausschließlich von lokaler Bedeutung ist. Abgenommen wird es vor allem von Drechslern und Kunsthandwerkern, die daraus Haus- und Küchengeräte, Geschenk- und Zierartikel herstellen. Auch vom Möbeltischler wird Apfelbaum für die Anfertigung exklusiver Einzelmöbel geschätzt. Zu den früheren typischen Verwendungsbereichen gehörten unter anderem für den Maschinenbau benötigte Teile, Schraubspindeln von Pressen, Hobelkorpusse und Werkzeuggriffe. |